Zur Auswahl der optimalen Anlüftungsart berücksichtigen Anwender technische Parameter wie Druckbereich, Temperatur, Medium und Automatisierungsgrad. Die manuelle Drehanlüftung bietet eine robuste, kompakte Lösung für Luft- und Wasseranwendungen. Hebelanlüftungen überzeugen besonders in Dampfanlagen durch einfache Bedienung und feste Offenhaltung. Die pneumatische Anlüftung erlaubt vollautomatische Prüfzyklen und Integration in Leitsysteme, ideal für CIP/SIP-Prozesse. Bei gefährlichen Medien verzichten Betreiber auf manuelles Anlüften und nutzen alternative Testverfahren. Dies erhöht die Betriebssicherheit und verlängert Wartungsintervalle.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Regelmäßiges Anlüften verhindert Verkleben und sichert Überdruckableitung unter Betriebsdruck
Die formschlüssige Anhebung des Ventiltellers erfolgt durch gezieltes Anlüften gegen die Federkraft ab dem kritischen Wert von ?85 % des Ansprechdrucks. Dadurch öffnet sich ein definierter Spalt zwischen Teller und Sitz, der eine kurzzeitige Durchströmung des Mediums bewirkt, Ablagerungen ablöst und Rostnarben freilegt. Dieses Reinigungsprinzip verhindert Festsetzen, beugt Korrosion vor und steigert die Betriebssicherheit über den gesamten Druckbetrieb. Wartungszyklen lassen sich an Prozessparameter anpassen, um kontinuierliche Funktionsprüfung und Leckfreiheit zu garantieren.
Von CIP-Prozessen bis Dampfanwendungen: GOETZE liefert vier Anlüftungsvarianten praxisnah
Für jede Anwendung offeriert GOETZE vier Anlüftungsoptionen: Drehanlüftung (K), Hebelanlüftung (L), Verzicht auf Anlüftung (O) und pneumatische Anlüftung (P). Die Drehanlüftung richtet per Rändelmutter einen Spalt für Luft- und Wasseranwendungen ein. Hebelanlüftung hebt Spindel und Kegel mit einfachem Hebelzug zum schnellen Prüfen bei Dampf. Variante O ist Pflicht bei brennbaren oder giftigen Medien und wird durch automatische Leckprüfung ergänzt. Die pneumatische Ausführung integriert vollautomatische Prüfzyklen in CIP/SIP-Prozesse und Steuerungssysteme.
Gewindeventile bis zwei Zoll profitieren von Drehanlüftungslösung im Betrieb
Die Drehanlüftung ermöglicht durch handgeregeltes Verdrehen der Mutter an der Federhaube, die Spindel anzuheben, wodurch sich ein exakt kontrollierter Zwischenraum zwischen Ventilteller und Sitz bildet. Diese Konstruktion eignet sich optimal für Gewindeventile bis zu einer Größe von 2? in Nonkritischen Luft- und Wasserinstallationen. Sobald die Mutter fixiert ist, beharrt der Ventilteller in geöffneter Stellung, was eine unmittelbare Sichtkontrolle erleichtert und die Bedienerfreundlichkeit deutlich erhöht und erlaubt effiziente Reinigungsarbeiten vor Ort.
Manuelle Hebelanlüftung bietet schnellen Ventiltesterfolg bei Dampfanwendungen mit Effizienz
Bei der Hebelanlüftung wird über einen ergonomisch geformten Hebel mittels Kraftübertragung Spindel und Kegel sicher vom Ventilsitz abgehoben. Insbesondere Flanschsicherheitsventile in Dampfanwendungen nutzen diesen Mechanismus für eine effiziente Funktionsprüfung. Sobald der Ventilteller in angelüfteter Lage fixiert ist, ergeben sich klare Sichtverhältnisse für eine Druck- und Dichtheitskontrolle ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Werkzeuge. Diese Bauart punktet durch robuste Fertigung, geringen Wartungsaufwand und hohe Lebensdauer selbst bei hohen Betriebstemperaturen.
Brennbare und giftige Stoffe: Verzicht Anlüftung, alternative Prüfverfahren erforderlich
Wenn Sicherheitsventile in Medien mit hohem Gefährdungspotenzial wie brennbaren, giftigen oder umweltrelevanten Stoffen installiert sind, verbietet GOETZE das manuelle Anlüften grundsätzlich. Stattdessen greifen Betreiber auf anspruchsvolle Prüfprozesse zurück, die von automatischen Leckagezyklen bis zu druckbasierten Integritätstests reichen. Diese Methoden werden regelmäßig und systematisch durchgeführt, in überwachter Weise protokolliert und in digitale Wartungssysteme integriert. So wird sichergestellt, dass die Ventile jederzeit zuverlässig reagieren und die Sicherheitsvorgaben stets erfüllt bleiben und geprüft.
Effiziente vollautomatische Ventilfunktionenprüfung dank pneumatischer Anlüftung im Leitsystem verfügbar
Durch die pneumatisch gesteuerte Anlüftung hebt sich der Ventilteller automatisch per Druckluft, wodurch ein fest definierter Prüfspalt entsteht. Diese vollautomatisierte Prüfmethodik wird zentral über den Leitstand angestoßen, protokolliert und ausgewertet, sodass manuelle Eingriffe entfallen. Speziell in CIP- und SIP-Prozessen von Nahrungsmittel- und Pharmaanlagen bietet dieses Verfahren hohe Hygiene- und Qualitätssicherheit. Gleichzeitig ermöglicht es eine durchgängige Datenarchivierung aller Zyklen für interne Überprüfungen und externe Audits. Betriebskosten lassen sich dadurch effektiv reduzieren.
Flexible Anlüftintervalle gewährleisten Ventilsicherheit in Abhängigkeit von Betriebsparametern stets
Eine verbindliche Anweisung zur Häufigkeit der Anlüftung existiert nicht. Betreiber leiten aus einer detaillierten Risikoanalyse, die Medienbeschaffenheit, Temperaturschwankungen, Druckzyklen und branchenspezifische Vorgaben berücksichtigt, individuelle Intervallvorgaben ab. Diese beinhalten Sichtkontrollen, medienbezogene Funktionsprüfungen und gegebenenfalls Labortests. Durch eine fortlaufende Überwachung und Auswertung der Prüfergebnisse passen Anlagenverantwortliche die Intervalle an aktuelle Betriebsdaten an, sodass Sicherheitsventile permanent betriebsbereit und normkonform bleiben. Ein festgelegter Wartungsplan mit Verantwortlichkeiten und Prüfterminen stellt sicher, dass Änderungen integriert werden.
GOETZE Datenblätter listen verfügbare Anlüftungsarten mit Einsatzbereichen, Auswahlhilfen umfassend
Laut GOETZE-Datenblatt sind alle möglichen Anlüftungsvarianten und ihre spezifischen Einsatzbereiche übersichtlich aufgelistet. Bei der Entscheidung für eine geeignete Technik müssen Nutzer Parameter wie den Betriebsdruck, das Medium, erlaubte Temperaturbereiche und den Automatisierungsgrad beachten. Eine ergänzende fachliche Beratung sorgt dafür, dass individuelle Systemgegebenheiten richtig eingeschätzt werden, vermeidet Fehlinvestitionen und ermöglicht die Auswahl einer Lösung, die sowohl den sicherheitstechnischen Vorgaben entspricht als auch Betriebsabläufe effizient unterstützt und langfristige Werterhaltung sowie optimale Wartungszyklen.
Effiziente Anwendung von vier Anlüftungsarten unterschiedlichsten Prozessumgebungen garantiert Sicherheit
GOETZE Sicherheitsventile profitieren von regelmäßiger Anlüftung, die den Ventilteller fest und plan anhebt, um Ablagerungen und Korrosionsansätze gründlich zu entfernen. Durch die Spaltbildung zwischen Sitz und Teller ist der zuverlässige Test der Ventilfunktion ab 85 % Ansprechdruck möglich. Anwender wählen aus manueller Drehanlüftung, Hebel- oder pneumatischer Variante oder entscheiden sich für Wartung ohne manuelle Anlüftung. Eine auf den Prozess abgestimmte Prüfstrategie garantiert jederzeit optimale Sicherheit, nachhaltige, zuverlässige Langlebigkeit bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen.